„Dieses Buch über Jesus möchte wieder zusammenbringen, was zusammen gehört, und zu einer Weltsicht anregen, die Menschlichkeit als Möglichkeit der Natur begreift und die Natur als Mutter der Menschlichkeit ehrt. Eine solche Weltsicht ist uralt und war einmal global verbreitet, als das Fraulich-Mütterliche kulturell im Zentrum des Zusammenlebens stand“.
Diese uralte Verbindung von Natur und Menschlichkeit kommt schon in den prähistorischen Frauenfiguren zum Ausdruck, in die die Lebenszyklen von Geburt und Tod, Frühling und Herbst hineingenommen sind.
Die etymologische und philologische Erforschung der Kultur unserer Vorfahren bestätigt diese ganzheitliche Sichtweise. Die zyklische, matriarchale Naturmythologie gibt uns ein anderes Selbstverständnis und eine andere Weltverortung als die lineare, patriarchale Geschichtsmythologie.
Mit aufklärendem Blick will uns der von Maria Magdalena zum heiligen König gesalbte Jesus mitnehmen auf einen Weg, in dem das Menschliche eingebettet ist in das Leben der Natur.
Die tiefgreifende Analyse, die dem Buch zu Grunde liegt, führt uns mitten hinein in die heutige Zeit und die Probleme, mit denen die moderne Kleinfamilie tag täglich zu kämpfen hat.
„Die spätpatriarchale Kleinfamilie ist die am stärksten wirtschaftlich ausgebeutete und unter Stress gesetzte Lebenseinheit. In ihr steht v.a. die Mutter sehr unter Druck. Der Stress der Kleinfamilie setzt sich aus vielen alltäglichen Stressoren zusammen, die in ihrer Gesamtheit die Grenze bio-psycho-sozialer Belastbarkeit erreicht haben“.
In den letzten 10 Jahren befasste sich der Autor mit den prähistorischen Entdeckungen von Marija Gimbutas, mit Frauenliteratur zur Patriarchatskritik (Claudia v. Werlhof) und mit der Matriarchatsforschung, speziell mit der Rekonstruktion vorpatriarchaler Bibeltexte (Gerda Weiler) und der christlichen Besetzung alter Kultorte und Kulte (Heide Göttner-Abendroth, Erni Kutter). Durch dieses Studium gewann er einen neuen Blick auf die patriarchale Welt und ihre „Geschichten“. Zusammen mit seiner Frau entdeckte er auch einen vorchristlichen Kultort bei der beeindruckenden Quelle des Flusses Vivo in der Toskana, im Wald von Vivo d‘Orcia am Amiata, wo heute eine Eremitage aus dem 12. Jh. steht. Er war so angetan von all diesen verdeckten Befunden und empört über ihre mangelnde Rezeption in der Wissenschaft, empört auch über seine eigene Fraglosigkeit während des Theologiestudiums, dass ihn das zum Schreiben motiviert hat.
Lothar Beck, ist ev. Theologe, systemischer Paar- und Familientherapeut und Elternmediator (Veröffentlichung: Eltern bleiben trotz Scheidung), Supervisor und Fortbilder. Er war 10 Jahre im Pfarrdienst und danach 30 Jahre als Therapeut im psychotherapeutischen Zentrum in Stuttgart-Sonnenberg, an einer Beratungsstelle der Caritas und in eigener Praxis tätig. Als Supervisor und Fortbilder arbeitete er vorwiegend im Auftrag von Jugendämtern und des Kommunalverbands für Jugend und Soziales in Württemberg. Sein erstes Buch „Die Weisheit der Mütter“ erschien 2017.
Auf dem Cover: Die göttliche Jungfrau von St. Märgen
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