Oktober 1930 in Berlin, Boris Lukitsch und seine Familie haben schon einen mühsamen Weg hinter sich. Nach der Oktoberrevolution mussten sie aus Odessa fliehen und haben nun in Berlin ihren Handel mit Tierdärmen wiederaufgebaut. Ihr scheinbar ruhiges Leben nimmt eine unerwartete und dramatische Wendung, als Sie einem jungen Mann namens Heinrich Zimmermann helfen, der von Unbekannten zusammengeschlagen wurde. Denn bald wird klar, dass Heinrich Zimmermann ein Anhänger der Nationalsozialisten ist, der seine eigenen Pläne verfolgt …
Auf einer ereignisreichen Reise von Berlin bis nach Casablanca nehmen wir, über drei Generationen hinweg, Anteil an Erfolg und Scheitern, Aufstieg und Verlust, Schuld und Reue.
Schatten unter seinen Schwingen erzählt von dem Schmerz des einen und der tief im Inneren verborgenen Schuld des anderen die sich wie ein roter Faden durch die berührende Familiengeschichte zieht und uns eintauchen lässt in eine tiefere, menschliche Ebene.
Gerd l’Etienne wurde in Hamburg einen Monat vor Beginn des Zweiten Weltkriegs geboren. Seine Eltern kamen beide im Jahre 1901 in der Ukraine zur Welt. Sein Vater war Sohn eines deutschen Gutsverwalters des großen Gutes „Revowka“ des Grafen Bobrinskij und seine Mutter war die Tochter eines deutschen Kunstmalers in Kiew und seiner bildhübschen ukrainischen Ehefrau. In Folge der russischen Oktoberrevolution und des anschließenden Bürgerkriegs mussten beide mit ihren Familien die Ukraine verlassen. Mit einem Flüchtlingsschiff ging die Reise über den Bosporus auf dem Seeweg nach Hamburg, wo sie auch heirateten.
Flucht und Vertreibung hatten in seiner Familienchronik seit Jahrhunderten eine besondere Bedeutung gehabt, da seine Vorfahren als Hugenotten aus Frankreich vertrieben worden waren. Diese Tatsachen, die jahrzehntelange ständige Bedrohung durch den kalten Krieg und die Eindrücke aus den Schrecken des Zweiten Weltkriegs, haben in seinem Leben immer eine ganz besondere Rolle gespielt.
Wehrpflichtig ist Gerd l’Etienne 1960 zur Bundeswehr eingezogen worden. Als Angehöriger eines technischen Berufes war sein Berufsleben mit Unterbrechungen durch seine Tätigkeit als Zeitsoldat und später, nach einem Maschinenbaustudium durch seinen Einsatz als Berufsoffizier wesentlich geprägt, und endete mit seiner Pensionierung.
Die jüngsten Ereignisse in der Weltgeschichte haben die frühkindlichen Erinnerungen des Autors an den Zweiten Weltkrieg und an die Nachkriegszeit wieder wach werden lassen. Trotzdem, oder gerade deshalb ist für ihn damit sein militärischer Werdegang begründet und hat sein Denken und Handeln nachhaltig beeinflusst. „Si vis pacem para bellum.“ Dieser Leitsatz besagt sinngemäß, dass die Verteidigungsfähigkeit die Voraussetzung dafür ist, den Frieden zu erhalten. Krieg, Verfolgung von Minderheiten und rassistische Hirngespinste haben Gerd l’Etienne immer beschäftigt und finden sich auch in seinen Texten wieder.
Von dem Autor ist 2022 „Drei Bäume“ und 2023 „Nicht allein in dieser Zeit“ erschienen.
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